Wine Database
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Weingut Battenfeld Spanier / 2018 Riesling "C.O." Liquid Earth 2018 Riesling Deutschland
Der "C.O." ist der Hochzeitswein von Carolin und Hans Oliver Spanier und ist deren Family-Réserve. H.O. und Carolin Spanier schufen 2020 einen unterirdischen Keller, der auf 1.800 Quadratmetern natürlich gekühlt wird. Eine gewaltige Investition, um Weine zum perfekten Zeitpunkt auf den Weltmarkt zu bringen. Der "C.O." wird nach einigen Jahren im eigenen Reifekeller des Weinguts freigegeben. Gestern verkostete ich, als einer der Ersten weltweit, den aktuellen Jahrgang 2018, sozusagen „en primeur“. Der "C.O." wird über Ginestet, eines der fünf führenden Handelshäuser in Bordeaux als erster deutscher Wein überhaupt, über die „Place de Bordeaux“ weltweit gehandelt (siehe hierzu auch unseren aktuellen Artikel in WW 08/23). Die Trauben hierfür stammen aus Parzellen zwischen dem Frauenberg und dem Herrgott, die von reinem Kalkfels geprägt sind. Es ist somit die Quintessenz dieser Zellertaler Grand-Cru-Kalksteinlagen.
Notiz: Eleganter, fast noch jugendlicher Duft mit schöner, reifer Gelbfruchtigkeit, umrahmt von feinen kräutrigen Noten, die an Minze, Melisse, warmes Heu und Sommerwiese erinnern, zeigt schon im Duft den vollreifen Jahrgang. Mit etwas Luft präsentiert er sich komplex und doch auch sehr lässig. Im Mund schmelzig mit geschmeidiger Textur, wirkt anfangs textuell mit seinem finessenreichen Schmelz fast sanft und geschmeidig, durchzogen von heuartigen und gelbfruchtigen Noten, doch dann kommt die feine erdig-mineralische Ader vom Kalkboden durch, schön umklammert von der reifen und feinstrahligen Säure, saftet ewig nach mit feinster Gelbfrucht und bietet jetzt schon großes Trinkvergnügen. Ein hedonistischer Wein.
Trinkempfehlung: 2023 – 2036
Bewertung: 19+/20
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Monteverro / Monteverro 2009 Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc, Merlot und Petit Verdot Italien
Diese Cuvée aus Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc, Merlot und Petit Verdot wächst auf Ton-und Kalkstein und reift für 14 Monate in französischen Barriques. Dunkles, leicht mürbes Rubinrot, zart aufhellende Ränder. Intensives, dichtes Bouquet mit beginnender, feiner Tertiäraromatik mit erdig trüffeligen Noten, Tabak, mediterranen Kräutern und dunklen Früchten. Am Gaumen satte, konzentrierte Frucht von schwarzen und roten Beeren, wunderbar unterlegt von kräuterwürzigen Anklängen mediterrane Kräuter wie Salbei und Rosmarin, ist jetzt auf dem Punkt reif und hat noch Reserven für weitere 10 Jahre. Klare Aufstufung gegenüber den niedrigeren Vornoten. Eine grandiose Leistung mit dem zweiten Jahrgang.
Trinkempfehlung: –2032
Bewertung: 18.5/20
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Weingut Battenfeld-Spanier / Zeller Kreuzberg, Riesling GG (Versteigerungswein) 2021 Riesling Deutschland / Rheinhessen
Würzig-ätherischer Duft der betörenden Art mit zarter Sponti-Note, Salbei, getrocknete Kräuter, heller Bleistift und pflanzliche Anklänge, sehr einnehmend. Im Mund mit fester, zupackendes Struktur, hat was Urgewaltiges, sehr ätherisch und sehr trocken im Abgang.
Trinkempfehlung: 2026 – 2038
Bewertung: 19/20
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Weingut Dönnhoff / Oberhauser Brücke (Versteigerungswein) 2021 Riesling Deutschland / Rheinhessen
Kräuterwürziger Duft der ganz feinen Art mit Minze und anderen ätherischen Noten, dahinter wunderbar mineralisch, schön steinig. Im Mund extrem klar und präzise konturiert, kräuterwürzig durchzogen und packend bis ins Finale, wunderbar trocken.
Trinkempfehlung: 2024 – 2034
Bewertung: 18.5+/20
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Weingut Emrich-Schönleber / Monzinger «Auf der Ley» Riesling GG (Versteigerungswein) 2021 Riesling Deutschland / Nahe
Diese Katasterlage liegt oberhalb des Halenbergs. Der Boden ist hier, neben Schiefer, stark von Kieselsteinen geprägt. Die Steigung beträgt durchschnittlich 50 %. Die ausgeprägte Thermik sorgt dafür, dass der Weinberg trotz der hohen Lage sehr warm ist und die Trauben früher reif werden. Der Wein wird nur auf der VDP-Versteigerung angeboten. Alle drei GGs dieses Gutes haben eine Maischestandzeit von 3–5 Stunden hinter sich und wurden im klassischen Eichenfass (Stück bis Doppelstück) spontan vergoren. Die Weine lagen bis April auf der Vollhefe und wurden Ende Mai abgefüllt. Erst verschlossen und etwas unnahbar mit twas Phenolik, mit Luft mit rauchigen und steinigen Noten, deutliche Mineralik vom Schiefer, Flusskiesel und Quarzit, dazu ätherische Kräuternoten. Am Gaumen beeindruckt die Konzentration bei gleichzeitiger Rasse, engmaschig und detailliert, salzige Anklänge, laserstrahliger Fokus mit etwas rauer Textur, kommt nicht ganz an die exzellenten Vorjahre heran. Aus Erfahung entwickelt sich das sehr gut. Zwei Mal verkostet. Potenzialwertung!
Trinkempfehlung: 2026 – 2038
Bewertung: 18.5+/20
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Weingut Wagner-Stempel / Riesling «EMT» (Versteigerungswein) 2021 Riesling Deutschland / Rheinhessen
Der «EMT» stammt aus rund 50 Jahre alte Reben und verbleibt bis Mai auf der Vollhefe. Großartiger Wein von Daniel: Ungemein dunkelwürzig und finessenreich mit feiner Reduktion, im Mund engmaschig und mineralisch fundiert, sehr viel Salz, druckvolles Finale mit feiner Phenolik.
Trinkempfehlung: 2025 – 2036
Bewertung: 18.5/20
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Weingut Gunderloch / Nackenheimer Fenchelberg Riesling GG (Versteigerung) 2020 Riesling Deutschland / Rheinhessen
Der Fenchelberg ist die oberste Terrasse des Rothenbergs, es wird nur ein Halbstück produziert. Hat mir in diesem Jahr besonders gut gefallen. Würzig-hefiges Bouquet mit Sponti-Noten, Orangenschalen und Teearomen, fokussiert und duftig mit (rot-)schiefermineralischen Anklängen: Im Mund schlank (11.9 vol%.) und griffig, mit verdichteter Finesse und würzig-mineralischer Linie, charaktervoll mit phenolischem Grip.
Trinkempfehlung: 2024 – 2035
Bewertung: 18+-18.5/20
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Weingut Schäfer-Fröhlich / Final Riesling trocken (Versteigerungswein) 2021 Riesling Deutschland / Nahe
Der neue Versteigerungswein wurde eigentlich schon mit dem Jahrgang 2018 produziert, aber aufgrund der Pandemie nicht vermarket. Er stammt aus den Ü-60-Parzellen des Felsenecks. Ein unfassbar konzentrierter und gleichzeitig feingliedriger Riesling mit feiner Reduktion, der wie eine Ballerina auf der Zunge tanzt. Im Mund sehr detailliert mit schiefermineralischer Präsenz und vibrierender Rasse, verdichteter Fokus mit eleganten Konturen, das hat schon was Sublimes, fast Schwebendes. Großartig! Bekommt die Höchstnote im Jahrgang 2021.
Trinkempfehlung: 2024 – 2036
Bewertung: 19+/20
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Weingut Schäfer-Fröhlich / Auslese Goldkapsel 2020 Riesling Deutschland / Nahe
Schäfer-Fröhlich Auslese Goldkapsel: Dicht und filigran zugleich mit reifem Pfirsich und Zitrus, cremige Anklänge mit ausgewogener Fülle mit feinstrahliger Säure und schmelzigem Finale.
Trinkempfehlung: 2030– 2042
Bewertung: 19/20
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Weingut Keller / Schubertslay Kabinett Alte Reben (Versteigerungswein) 2021 Riesling Deutschland / Rheinhessen
Der Kabinett aus den 60 Jahre alten Reben zeigt sich im Duft extrem kristallin mit zart-schiefriger Mineralik und frisch geschältem Kern- und Steinobst, Touch Zitrusblüten. Im Mund wie am Seil ge- zogen, dabei sehr detailliert und austariert, wunderbar ausbalanciert mit dem Trinkfluss und der Animation eines großen Textbook- Kabinetts. Wurde für sensationelle 1.200€ versteigert (0,75l).
Trinkempfehlung: 2027 – 2040
Bewertung: 19+/20
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Weingut Keller / Pettenthal Kabinett (Versteigerungswein) 2021 Riesling Deutschland / Rheinhessen
Im Duft nicht ganz so wild wie im Vorjahr. Ganz elegante, feine Art, dabei ist er wieder kristallklar wie ein Bergsee, herrlich hellstrahlig mit weißen Früchten, Kräutern wie Minze und Weißdorn. Auch dieser «Kabi» ist wie an der Schnur gezogen, konzentriert und doch tänzerisch, dabei straff gewoben, mit seidiger Textur und einer durchdringenden, feinstrahligen Säure, die den feingliedrig konzentrierten Körper fest umspannt bis ins salzige Finale. Der «Bad Guy» unter den Kabinett-Ballerinen.
Trinkempfehlung: 2027 – 2040
Bewertung: 19/20
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Muga / Torre Muga 2015 75 % Tempranillo, 15 % Mazuelo, 10 % Graciano Spanien
Kalkig-lehmiger Alluvialboden. In Holztanks vergoren mit eigener Hefe ohne Temperaturkontrolle, 24 Monate Holz, davon 18 in neuer Französischer Eiche. Edle dunkle Frucht, auch Schokolade und eine Prise Tabak, später auch ein Hauch Veilchen, samtiger Eindruck, grosse Reife, grosse Konzentration, dennoch auch frische Aspekte in der Nase. Im Mund grandios, wie Samt und Seide, sehr dicht, sehr reif, Alkohol spürbar, dennoch feinstes Spiel, zeigt sehr stark die Wärme des Jahrganges und geht insofern ein wenig von der atlantischen Rioja weg, aber unzweifelhaft ein grosser Wein und durchaus mit Eleganz, die in der Zukunft wieder riojanisch werden könnte, wird bereits mit etwas Luft frischer und eleganter – grossartig (JM).
Trinkempfehlung: 2022 - 2035
Bewertung: 19 / 20 Punkten
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Château Canon / Château Canon La Gaffelière 2016 55 % Merlot, 35 % Cabernet Franc, 10 % Cabernet Sauvignon Frankreich
60 % neue Barriques. Herrlich expressives Bouquet mit dunklen Früchten, Veilchen und Brombeeren, dahinter saftig-aromatische Lakritze und exotische Gewürze. Hat sich bei aller Expressivität gegenüber der fast schon brachial wirkenden Primeursverkostung deutlich besänftigt und an Konturen gewonnen. Am saftigen Gaumen mit enormem Tiefgang und atemberaubender Länge, im Nachhall mit schwarzen Johannisbeerdrops und Schattenmorellensaft. En Primeur schrieben wir schon: Für Stephan hat der Jahrgang 2016 die Dichte von 2009 und die Frische von 2014. Und er fügte damals mit seinem schelmischen Grinsen hinzu: «Mir fällt gerade ein, dass man den 2016er am besten mit dem 2016 vergleichen sollte!»
Trinkempfehlung: 2025 – 2045
Bewertung: 19 / 20 Punkten
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SMITH HAUT LAFITTE / Château Smith Haut Lafitte blanc 2019 Sauvignon blanc 90%, Sauvignon Gris 5%, Semillon 5% Frankreich
Komplexes und gleichzeitig hoch verführerisches Bouquet mit reifer Gelb- und Zitrusfrucht und mit mineralischen Akzenten, deutlich weniger üppig-exotisch, viel mehr terroirbetont mit Feuerstein und Mandarinenzesten.
Am Gaumen ungemein saftig mit cremiger Textur, durchzogen von pfeffriger Art und delikater Rasse. Im Finale eine schöne Liaison aus reifen Zitrusaromen und salzigem Finish. Macht jetzt schon Spaß, darf aber gerne noch
etwas liegen bleiben.
Region: Bordeaux, Pessac Leognan
Trinkempfehlung: 2023 - 2035
Bewertung: 19 / 20 Punkte